Vom Strand – ohne Cocktail – IC 4603

Equipment
  • Sony Alpha 7 (unmodifiziert)
  • Sony 70-200mm F/2.8
  • Sky Watcher Star Adventurer Pro

Diese Session hat mich richtig weit von zu Hause weggeführt – einmal über den Kontinent und hinaus in den Atlantik, auf die wunderschöne (und sehr trockene) Kanareninsel Fuerteventura!

Der Himmel hier ist anders. Die Nächte sind länger, die Sternbilder leicht verschoben im Vergleich zu Deutschland… Ich war super hyped. Aber wie so oft: Nichts läuft ganz nach Plan.

Die ersten Tage? Katastrophales Wetter. Vor allem der Wind – der hat Astrofotografie praktisch unmöglich gemacht. Aber ich war fest entschlossen, wenigstens eine gute Session mitzunehmen. Warum? Weil ich dieses Mal richtig gutes Equipment am Start hatte.

Dank meines Bruders – der zufällig professioneller Fotograf ist – konnte ich die Sony Alpha 7 mit einem legendären Objektiv ausprobieren: 200mm bei f/2.8. Das ist Welten besser als mein übliches 300mm bei f/5.6!

Aber wieder mal… das Wetter. Eines Nachts hab ich einfach gesagt: Egal, ich probier’s jetzt. Ich hatte tagsüber schon alle möglichen Spots gescoutet. Der nächstgelegene Berg sah zwar vielversprechend aus, war aber viel zu steil, um mit dem ganzen Equipment da hochzuklettern. Also blieb nur eins: der Strand. Und wow… der Himmel über dem Meer war unfassbar dunkel. Offiziell Bortle 4 – aber ehrlich gesagt fühlte es sich sogar noch dunkler an.

Das heutige Ziel: Rho Ophiuchi Wolkensystem

Eines der erdnächsten Sternentstehungsgebiete, nur rund 370 Lichtjahre entfernt. Ein chaotisch-schönes Zusammenspiel aus dunklem Staub, leuchtendem Gas und reflektiertem Sternenlicht. In dieser Region entstehen junge Sterne und Protosterne. Direkt daneben leuchtet Antares, ein gewaltiger Roter Überriese, der kurz vor dem Ende seines Lebens steht. Vielleicht in einer Million Jahren wird er in einer Supernova explodieren – ein kosmisches Spektakel, das man nur einmal im Leben sieht… falls man Glück hat.

Neues Equipment heißt auch: neue Einstellungen. Und neue Probleme. Ein Leuchtturm an der Küste hat permanent sein Licht genau durch Antares geschickt. Also war ich zwar offiziell unter einem Bortle-4-Himmel… aber meine Aufnahmen sahen eher nach Bortle 5 aus.

Trotzdem – ich war motiviert. Fokussieren mit dem f/2.8-Objektiv? Ein Kinderspiel. Die Sternabbildungen waren gestochen scharf, selbst die einzelnen Frames sahen fantastisch aus. Ich fing an zu fotografieren.

Dann… wieder dieses Bauchgefühl. Irgendwas stimmt nicht. Ich hab nachgeschaut. Und ja – ich hab die ganze Zeit nur in JPG fotografiert. 90 Minuten Belichtungszeit… im Eimer. Ein Fehler, von dem ich dachte, dass mir der nie passieren würde.

Ich hab’s sofort korrigiert – RAW eingestellt – und neu gestartet. Und dann? Natürlich: Wolken. Ich konnte es nicht fassen. Diese eine Chance… verspielt. Aber ich hab trotzdem weitergemacht, in der Hoffnung, irgendwas retten zu können.

Ich hab durchgezogen – bis 5 Uhr morgens. Und am Ende? 19 Minuten nutzbare Belichtungszeit. Das war’s.

Aber hey – bei f/2.8 kann man selbst mit 19 Minuten schon einiges rausholen.

Andere Bearbeitungsergebnisse

Mit der Zeit haben sich meine Bearbeitungs-Skills verbessert. Deshalb schaue ich mir manchmal alte Projekte nochmal an und bearbeite sie komplett neu – einfach, um zu sehen, was heute dabei rauskommt. Es ist immer schön zu sehen, wie ich mich entwickelt habe. Also, hier sind alle Versionen (ja, auch die richtig schlechten)!

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