Erste Große Enttäuschung – IC 405

Equipment
  • Nikon D5300 (unmodifiziert)
  • Tamron 70-300mm F/4-5.6
  • Sky Watcher Star Adventurer Pro

Das war wahrscheinlich mein ambitioniertestes Projekt bisher. Keine astromodifizierte Kamera. Keine Filter. Aber zum ersten Mal wollte ich mich an einem Emissionsnebel versuchen: die Flaming Star Nebula (IC 405). IC 405 liegt im Sternbild Fuhrmann (Auriga). Sie hat ihren Namen von den leuchtenden, flammenartigen Gaswolken, die scheinbar von dem hellen Stern AE Aurigae ausgehen. Fun Fact: AE Aurigae ist ein sogenannter „runaway star“ – Wissenschaftler glauben, dass er vor Millionen von Jahren aus dem Orionnebel herausgeschleudert wurde und jetzt das Gas in IC 405 zum Leuchten bringt.

Ich wusste, dass das nicht leicht werden würde. Ohne modifizierten Sensor ist das rötliche Leuchten von H-Alpha fast unmöglich einzufangen. Ich würde extrem viele Einzelaufnahmen brauchen – und noch mehr Belichtungszeit – um überhaupt irgendwas zu sehen. Also entschied ich mich: Ich shoote die ganze Nacht durch.

Alles lief alles perfekt. Ich hatte den Fokus sofort getroffen (endlich!). Ich nutzte drei Leitsterne, um mein Ziel zu finden, prüfte das Framing nochmal und startete die Aufnahme. Und es fühlte sich einfach alles richtig an. Belichtung nach Belichtung – das wurde die längste Astrofoto-Session, die ich je gemacht habe. Gegen 8 Uhr morgens kam ich völlig übermüdet nach Hause und fiel direkt ins Bett. Am nächsten Tag war ich voller Vorfreude. Perfekter Fokus. So viele Subs. So viel Belichtungszeit. Das musste es sein – mein bestes Bild bisher. Aber dann… nichts. Kein Rot. Keine Flamme. Nur ein dunkler, leerer Himmelsausschnitt. Verwirrt machte ich ein Platesolving – und ja. Die drei Leitsterne, die ich zur Orientierung benutzt hatte, sahen fast genau aus wie eine andere Sternkonstellation am Himmel. Ich hatte die ganze Nacht lang auf die falsche Stelle gehalten. Eine komplette Nacht im Kalten. Ohne Essen (mein Fehler), ohne Stuhl (auch mein Fehler), einfach nur stehend neben dem Stativ… für absolut nichts.

Ehrlich? Das war einer der frustrierendsten Tage in diesem Hobby bisher.

Andere Bearbeitungsergebnisse

Mit der Zeit haben sich meine Bearbeitungs-Skills verbessert. Deshalb schaue ich mir manchmal alte Projekte nochmal an und bearbeite sie komplett neu – einfach, um zu sehen, was heute dabei rauskommt. Es ist immer schön zu sehen, wie ich mich entwickelt habe. Also, hier sind alle Versionen (ja, auch die richtig schlechten)!

Vielen Dank an meine Freunde auf Reddit fürs Bearbeiten der Fotos!

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